Auriculotherapie

Auriculotherapie

In der Naturheilkunde waren bereits seit Jahrhunderten einzelne Ohrpunkte bekannt und wurden therapeutisch genutzt. Diese Methode ist als Regulationstherapie zu verstehen. Sie hat als ganzheitliche Therapieform einen besonderen Stellenwert bei der Behandlung von funktionellen Störungen, in der Schmerztherapie und bei vegetativen Störungen. Die Ohrpunkte sind sogenannte Reflexzonen an den Ohren, welche den Körper widerspiegeln

Die Auriculotherapie sowie die Ohrakupunktur bringen für den Therapeuten den Vorteil, dass die Punkte gut zugänglich sind. Von den Patienten wird sie gut toleriert und der meist rasche Wirkungseintritt, insbesondere bei Beschwerden des Bewegungssystems, ist motivierend.

Bewährte Indikationen

Dank der punktuellen Repräsentation des ganzen Organismus auf der Ohrmuschel lassen sich mit der Auriculotherapie viele funktionelle Störungen günstig beeinflussen. Prinzipiell gilt: «Akupunktur heilt, was gestört ist. Akupunktur heilt nicht, was zerstört ist» Dies sollte einen allerdings nicht davon abhalten, die Ohrakupunktur adjuvant einzusetzen: zum Beispiel kann eine unfallbedingte Fraktur nicht wieder ganz gezaubert werden. Aber die Heilung kann natürlich durch die Auriculotherapie unterstützt werden, damit sie besser und stabiler verläuft. Sind Schmerzen vorhanden, können diese gegebenenfalls gelindert und auf ein erträgliches Mass reduziert werden, was wiederum den Einsatz von Medikamenten reduzieren kann.

Besonders bewährt hat sich die Methode bei folgenden Indikationen

Akute oder chronische Schmerzen jeglicher Genese

Besonders Schmerzen und Bewegungseinschränkungen des aktiven und passiven Bewegungsapparats

  • Zervikalgie
  • Lumbalgie
  • Ischialgie
  • Myalgie
  • Traumen
  • Gelenksschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Migräne
  • Neuralgien
  • etc.

Funktionelle Störungen

  • Respirationsstörungen
  • Digestionsstörungen
  • Herz-Kreislaufstörungen
  • Schwindel
  • Hormonelle Störungen

Vegetative, psychische Störungen

  • Befindlichkeitsstörungen
  • Angststörungen
  • Depressive Verstimmungen
  • Schlafstörungen

Allergische Erkrankungen

  • Auch zur Stabilisierung gegen entsprechende Umweltfaktoren

Suchttherapie

  • Nikotinentzug
  • Esssucht
  • Unterstützend bei Drogenentzug

Als Adjuvants zur konventionellen Therapien und zur Medikamentenreduktion

Kontraindikationen und mögliche Komplikationen

Generell ist bei folgenden Zuständen keine Auriculotherapie durchzuführen

  • Lebensbedrohliche Krankheitsbilder
  • Akute Schmerzzustände und Erkrankungen, bei denen eine Operationsindikation besteht
  • Gravierende Infektionserkrankungen
  • Schwere neurologische Erkrankungen
  • Tumorerkrankungen (ausser adjuvante Massnahmen)
  • Erbkrankheiten
  • Lokale Entzündungen am Ohr
  • Lokale Defekte beziehungsweise Verletzungen
  • Gerinnungsstörungen – wenn man mit Akupunkturnadeln arbeitet